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23. April 2023 Sei doch kein Schaf!

23. April 2023

Warum eigentlich nicht? Wenn ich Schafe auf dem Deich sehe, denke ich manchmal: Du hast es gut, keine Sorgen, nicht nachdenken, nicht nach Erfolg streben, einfach nur da sein und sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen.

Jesus sagt: „Sei mein Schaf!“ aber wich will kein dummes Schaf sein. Ich will es selber schaffen, ein moderner Mensch sein, autonom und unabhängig.

Vertrauen in Gott – das war einmal, als die Menschen noch keine Erklärungen für physikalische Gesetzmäßigkeiten oder Krankheiten hatten. Doch heute lebe ich aufgeklärt und digital. Wenn ich etwas wissen will, forsche ich im Internet oder lasse „Hey Google“ eine Antwort formulieren. Dabei entgeht mir aber ein tolles Angebot: Jesus sagt „Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie.“ Tatsächlich ist das eine Stimme, die mich unmittelbar anspricht. Einer kennt mich und weiß, warum mir plötzlich die Tränen kommen, auch wenn ich das selbst nicht erklären kann. Einer spricht zu mir, wenn ich wütend bin. Er bietet mir Kraft geben zur Versöhnung oder Orientierung an Werten, wenn die Welt unüberschaubar wird. Ich muss das Bild des guten Hirten, der das verirrte Schaf nach Hause trägt, nicht übersetzen. Ich höre und spüre darin erfülltes Leben. Kennen Sie die Geschichte eines Menschen, der in der Wüste vor Durst stirbt? Direkt neben der Quelle bricht er zusammen. Zwei Beduinen finden ihn und stellen fest: „Er war ein moderner Mensch. Er hat nicht daran geglaubt, dass es hier Wasser gibt.“ Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte, dir wird nichts mangeln. Ich weide dich auf einer grünen Aue und führe dich zum frischen Wasser. Ich zeige dir den Weg, den du gehen kannst bis in das ewige Leben. Sei mein Schaf!“

Mehr über den guten Hirten finden Sie im Johannesevangelium, Kap.10 oder in Psalm 23.

Elke Bentlage-Heeren, Berufsschuldiakonin BBS2 Aurich