Gerade habe ich mich zu einer Fortbildung angemeldet. Der Titel trifft genau das, was ich jetzt brauche: „Balsam für die Seele.“
„Krisen, Kriege, Katastrophen erschüttern uns“, so heißt es im Ausschreibungstext. Ja, schlechte Nachrichten erzeugen ein Ohnmachtsgefühl – ich mag schon gar nicht mehr hinhören.
„Weißt Du eine Lösung für das alles?“ fragt eine Freundin.
„Verzweifeln ist keine Option“, antworte ich, aber das sagt sich so leicht!
„Balsam für die Seele“, das wäre eine Wohltat. Ob die Fortbildung das leisten wird, was sie verspricht?
Eigentlich ist die Bibel eine Expertenlektüre für Menschen, die von Krisen und Katastrophen gebeutelt werden. In den Psalmen schreiben Menschen, dass sie sich von Gott verlassen fühlen und sich von Feinden umringt sehen. „Wie lange müssen wir das noch aushalten, wann ist es endlich vorbei?“, fragen sie.
Viele von uns haben ein Segenswort für Krisenzeiten mit auf den Weg bekommen, zum Beispiel den Taufspruch. Meiner, den meine Eltern für mich ausgesucht haben, fordert mich auf: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich“. Oder wir haben einen Konfirmationsspruch. Für mich lautet er: Schäme dich des Evangeliums und deines Glaubens nicht. Und dann ist da noch unser Trauspruch: Haltet Frieden!
Sind das Sätze für Menschen, die in einer frommen Blase leben und die Realität ausblenden?
Für mich sind sie Balsam für die Seele. Hoffnungsvoll will ich daran festhalten, dass es bei Gott Schutz und Geborgenheit im Überfluss gibt. Genau für solche unsicheren Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, hat er mir Segensworte gegeben, die mir Mut machen, daran zu glauben, dass das Leben siegt.
Und wie lautet Ihr Taufspruch? Was ist Ihr Balsam für die Seele?
Diakonin Elke Bentlage-Heeren (Diakonin an der BBS 2)