Das sagt eine Stimme, die aus dem Himmel kommt, zu Jesus, als er getauft wird. Da öffnet sich plötzlich der Himmel über dem Jordan, in dem Jesus und Johannes der Täufer im Wasser stehen und der Heilige Geist kommt wie eine Taube herab. Und dann ist diese Stimme zu hören, die wohl Gottes Stimme ist, und sie sagt: An dir habe ich Wohlgefallen! (Mk 1,11) Der Heilige Geist kommt dann später noch einmal vom Himmel herab. Zu Pfingsten. Das haben wir gerade gefeiert. Und mit dem Heiligen Geist kommt die große Chance, dass die Menschen sich verstehen, auch wenn sie so unterschiedlich sind und so verschiedene Sprachen sprechen und so verschiedene Leben leben.
Gottes Geist schafft Verstehen.
Und für mich ist Gottes Geist untrennbar verbunden mit den Worten: Du bist mein liebes Kind, an dir habe ich Wohlgefallen! Schon das muss ich erst einmal verstehen. Wohlgefallen ist kein Wort, das mir täglich über die Lippen kommt. Die Konfirmand:innen in Simonswolde haben versucht, dieses alte Wort zu übersetzen und alle Überlegungen kann ich so zusammenfassen: Ich finde dich gut, so wie du bist, ich liebe dich! Gott sagt: Ich finde dich richtig gut! Das sagte er Jesus, der im Jordan getauft wurde. Und er sagte es uns bei unserer Taufe. Auch das muss ich erst einmal verstehen. Ich finde mich manchmal gar nicht so gut. Ist bei Gott denn wirklich nichts unmöglich?
Vielleicht hilft mir der Heilige Geist, auch diese Sprache, die Sprache der Liebe und des Wohlgefallens zu verstehen. Ob er mir auch als Taube begegnet? An denen hatte ich bislang kaum Wohlgefallen.
Möglicherweise könnten nun gerade sie mir helfen, dieses Wohlgefallen besser zu verstehen.
Pastorin Miriam Richter, Simonswolde