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27. November 2022 John Lennon hat schon Recht…

In den vergangenen Jahren habe ich den Start der Adventszeit regelmäßig verpasst. Der Adventskranz kam frühestens zum zweiten Advent. Heimelige Kerzen noch ein bisschen später. In diesem Jahr war es anders: schon zehn Tage vorher hatte ich alles beieinander. An diesem Wochenende muss es nur noch platziert werden. Jetzt frage ich mich schon: Wieso bist du in diesem Jahr so rechtzeitig?

Adventszeit ist für mich eine Sehnsuchtszeit. Die Sehnsucht ist größer geworden. Ich sehne mich nach Frieden. Der Krieg dauert nun schon so lange. Erstaunlich, wie lange „Es geht so nicht weiter!“ weitergeht. Ich sehne mich nach Gerechtigkeit. Wie ungerecht ist es, dass Menschen wegen irgendeiner blödsinnigen Ideologie diskriminiert, ausgegrenzt, verlacht und verspottet werden? Ich sehne mich nach Freiheit. Jeder Mensch sollte als der leben dürfen, der er ist. Sich zu verstecken wegen dem, wer man ist, engt ein, macht einen auf Dauer kaputt. „You may say I’m a dreamer“ („Du magst sagen, ich sei ein Träumer“), sang John Lennon damals. Kann schon sein, dass es so ist.

Doch Träume nach Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden müssen geträumt werden! Was bleibt denn sonst? Und dessen bin ich mir sicher: „I’m not the only one!“ („Ich bin nicht der einzige!“). Die Sehnsucht wächst, dass Träume wahr werden. So wie die Saat des Hasses irgendwann in Gewalt umschlägt, können auch Sehnsüchte und Träume irgendwann zu gerechten, freien und friedlichen Taten werden. Dies möchte ich auf keinen Fall verpassen wie sonst immer den Start in die Adventszeit.

Dr. Andreas Robben,

Pfarrer der katholischen Pfarreiengemeinschaft

Neustadtgödens, Aurich, Wiesmoor und Wittmund