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20. November 2022 Keine Sackgasse

Die Geräusche des Laubbläsers dringen durch das Fenster. Jeden Tag  versucht Thomas der Blätterflut Herr zu werden. Er wird noch einige Zeit benötigen, denn noch sind nicht alle Blätter abgefallen. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit. Die letzten Blätter werden fallen. Die Erde fängt sie alle auf. Trotz der angenehmen Temperaturen. Der Herbst kommt. Die Natur ist ein Bild für unser Leben. Wie die Blätter vom Baum fallen und vergehen, so vergehen auch wir. Unser Miteinander ist begrenzt. Wir haben einander nicht ewig. Morgen, am Totensonntag – am Ewigkeitssonntag, wird uns das schmerzlich bewusst. Wir gedenken der Menschen, die gestorben sind. Wir trauern um die Ehefrau, um den Ehemann. Wir trauern um den Vater. Wir trauern um die Mutter. Wir trauern um unser Kind. Wir trauern um Schwester und Bruder. Wir trauern um Freundin und Freund. Wir trauern um die Verstorbenen aus unserer Mitte. Das ist der Blick zurück. Für einige war es ein friedvoller Abschied, für andere der jähe Abbruch eines gemeinsamen Lebens. Auch wenn unser Leben eine Einbahnstraße auf den Tod zu ist, eine Sackgasse ist es nicht. Das ist der Blick nach vorne. Wir wagen zu behaupten, der Tod ist nicht das Ende. Wir trauen Gott zu, dass er seine Verheißung wahr macht und neues, verwandeltes Leben schenken wird.

Was können wir sagen über dieses neue Leben? Die Bibel spricht selbst in ganz konkreten Bildern von diesem neuen Leben. Mehr als Bilder können es nicht sein. Aber immerhin, wir haben diese Bilder. Im neuen Leben wird es so etwas wie Heimat geben. Die Geborgenheit einer Stadt. Ein festes Zuhause. Wir werden nicht verloren sein in den Weiten des Nichts. Sondern geborgen an einem menschenfreundlichen Ort. Gott selbst wird mitten in dieser Stadt wohnen. So wie bei uns die Kirchen, die Gotteshäuser mitten im Ort stehen. So wird Gott in der neuen Stadt selber gegenwärtig sein. Ganz unvermittelt, ganz unmittelbar.

Die Gemeinschaft mit Gott wird eine ganz neue Qualität bekommen. Gott wird nicht mehr unsichtbar sein. Gott wird mit den Seinen in eine unmittelbare Beziehung treten.

Pastor Walter Uphoff, Middels