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11. Dezember 2022 Navi

Letztens fuhr ich mit dem Auto zurück von einer Tagung. Ich hatte das Navi eingeschaltet und dieses forderte mich auf in 500 Meter die Autobahn zu verlassen. „Warum soll ich denn jetzt abfahren, meine Ausfahrt kommt doch noch, ich kenne doch die Strecke. Ist dort eventuell ein Stau oder ein ein Unfall, warum das Navi mich auffordert jetzt die Ausfahrt zu nehmen?“ In Sekundenbruchteilen entscheide ich mich und fahre von der Autobahn herunter. Schon bald beginne ich mich zu ärgern. Ich fahre durch mir gänzlich unbekannt Ortschaften, das Navi zeigt mir, dass sich meine Fahrzeit um 20 Minuten verlängert. In der einbrechenden Dunkelheit verstärkt sich Eindruck, dass ich mich immer weiter von meinem Ziel entferne.

Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht ein Schild auf, welches auf die nächste Autobahnauffahrt hinweist. Erleichtert biege ich ab und erreiche mein Ziel.

Es fällt mir in diesen unruhigen Zeiten nicht leicht, Gottes Weisungen zu vertrauen. Manchmal habe ich das Gefühl, das Gott mit mir Umwege fährt. Dann starre ich verzweifelt auf das Navi meines Lebens und frage mich: Ist wirklich das richtige Ziel eingespeichert oder fahre ich hier gerade einen riesigen Umweg? Habe ich den Kontakt zu Ihm verloren?

„Eines jeden Wege liegen offen vor dem Herrn“ (Sprüche 5,2) so lautet die Losung für den dritten Advent.

In meinem Leben habe ich die Erfahrung gemacht, selbst wenn im Leben Strecken gesperrt und die Lage aussichtslos scheinen mag, es lohnt sich Gott zu vertrauen.Welchen Weg wir sehen, ist das eine. Welchen Weg Gott für uns sieht, das andere.Gottes Weg zu gehen lohnt sich. Auch und gerade wenn der Weg voller Schlaglöcher ist. Deswegen wünsche ich Ihnen, dass sie in Zukunft nicht mehr verzweifelt ihr „Lebensnavi“ anstarren sondern Gott vertrauen, wenn er sie durch unbekanntes Terrain führt.

Christine Kruse Kirchenkreisjugendwartin Aurich