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28. Mai 2023 Gottes Geist überrascht

Manchmal werde ich gefragt: „Was heißt eigentlich Pfingsten?“

Pfingsten kommt von dem griechischen Wort Pentekoste und das heißt „Fünfzig“.

Gemeint ist der fünfzigste Tag nach Ostern.

Als in Jerusalem vor 2000 Jahren die Jünger Jesu sich ängstlich in Ihren Häusern versteckten, da kam plötzlich Pfingsten. An diesem Tag machte Gottes Geist sie mutig und fröhlich. Sie verließen ihre Häuser, gingen auf  die Straße zu den Menschen und erzählten von dem, was sie mit Jesus erlebt hatten. Sie konnten selbst nicht sagen, wie das kam. Es geschah einfach. Nicht aus eigener Kraft, sondern weil Gott sie mit seinem Geist beschenkte.

Das gibt es ja, dass man plötzlich wieder Kraft und Freude hat. Plötzlich ist alles anders. Etwa, wenn sich jemand verliebt. Oder wenn es nach langem Stillstand wieder vorwärts geht: in einer Beziehung, bei der Arbeit oder auch sonst im Leben.

Gottes Nähe, sein Geist und seine Kraft können Menschen verändern. Liebe statt Hass, Zuversicht statt Verzweiflung, Hoffnung statt Resignation. Wo das geschieht, ist es immer auch ein Geschenk, von außen, von Gott her.

Früher gab es in manchen Kirchen ein Loch in der Decke. Dort wurde am Pfingstfest eine Taube in die Kirche gelassen. Die flog oder schwebte dann durch den Kirchraum. Und alle in der Kirche waren gespannt, wo sich die Taube wohl niederlassen würde.

Ein aufgeregtes Lachen und Freude über die Taube war dann zu vernehmen.

Es täte gut, wenn in unseren Kirchen mal wieder überraschend eine Taube käme, mitten im Gottesdienst oder einfach mal da, wo wir arbeiten und leben. Plötzlich, so wie Gottes Geist hereinschwebt und uns mutig macht oder uns eine Portion Hoffnung schenkt, wo eigentlich nichts mehr zu hoffen war.

Gottes Geist ist immer ein Geschenk. Darum ist es gut, wenn wir Gott um diesen Geist bitten: „Komm Heiliger Geist, überrasche uns und verändere uns und deine Kirche immer wieder neu.“

Dr. Detlef Klahr

Regionalbischof Sprengel Ostfriesland-Ems