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17.11.2021 Aufbruch zu neuen Ufern

So vieles müsste anders werden. Warum ändert sich nichts? Es ändert sich nichts, weil ich nicht bereit bin, mich zu ändern. Und die anderen auch nicht. Denn: Wenn ich mich oder mein Verhalten ändere, dann würde ich damit ja zugeben, dass ich verantwortlich dafür bin, wie es gekommen ist. Und wie es eigentlich nicht bleiben kann. Wenn ich mich ändere, gebe ich zu, dass ich Schuld habe. Wo einer sich ändert, haben die anderen einen Schuldigen gefunden. Auf den zeigen sie dann mit Fingern oder tuscheln hinter vorgehaltener Hand: Es ist schwer zu ertragen, wenn die anderen so reden. Also darf man es nicht zugeben. Nur keine Schwäche zeigen und schon gar nicht, dass ich auf dem falschen Weg war. Jeder versucht, dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Das geht im privaten Bereich so und oft auch im öffentlichen Leben. So wird sich nichts ändern. Alles wird beim Alten bleiben. Das ist ein belastender Kreislauf.

Heute ist Buß- und Bettag. Da geht es um Umkehren, Änderung, weil uns manche Verhältnisse einfach nicht gut tun. Entschlossen umkehren, egal, was die anderen denken. Eine neue Richtung einschlagen. Einen Schlussstrich unter den ewigen Streit setzen. Manche Beziehungen machen mich kaputt und den anderen auch. Dann wird es Zeit, etwas zu ändern. Gott weiß, wie schwer es mir fällt, umzukehren. Deshalb: Gottes Güte leitet zur Umkehr. Wie das geht, hat Jesus vom verlorenen Sohn erzählt. Der kann umkehren, weil er nicht Angst haben muss, blamiert und bloßgestellt zu werden. Er wird bei seiner Rückkehr nicht gedemütigt, bloßgestellt, abgestraft. Gott erlaubt es jedem, ohne Vorhaltungen neu anzufangen.

Der Buß- und Bettag will mich erinnern, dass es mir möglich ist, umzukehren. Dass etwas schief geht und dass man Fehler macht ist keine Schande. Gott will mir helfen, das los zu lassen, was nicht so bleiben kann, wie es ist.

Ich glaube, wir können es einander leichter machen, umzukehren und neu anzufangen. Wer darauf verzichten kann, das letzte Wort zu haben. Wer einen ersten Schritt tun kann, obwohl eigentlich der andere damit dran wäre. Wichtig ist, dass es anders wird. Besser. Leichter. Probieren Sie es! Ich wünsche Ihnen einen mutigen Aufbruch zu neuen Ufern!

Pastorin Katharina Herresthal