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Völ Glück un Segen in’t neij Johr!

„Frohes Neues!“ oder „Prost Neujahr!“ So grüßen wir einander in den ersten Tagen im neuen Jahr. Wie schön wäre es, wenn es wirklich ein frohes Jahr würde! Und mit „Prost Neujahr!“ ist mehr gemeint, als dass wir miteinander auf das neue Jahr anstoßen. Das Wort „Prost“ kommt aus dem Lateinischen. Auf Deutsch bedeutet es soviel wie: „Es möge dir gelingen.“ Wie schön ist das, wenn uns das jemand wünscht! „Frohes Neues!“  „Prost Neujahr! Ich will diesen Wünschen den Neujahrsgruß meiner Kinderzeit hinzufügen: „Völ Glück un Segen in’t neij Johr!“  Damit waren wir als Kinder am Neujahrsmorgen unterwegs, die gleiche Tour wie zu Martini. Zu Neujahr wurde die Laterne ersetzt durch eine Spielzeugpistole mit Platzpatronen und wenn wir in ein Haus kamen, haben wir’s erstmal ordentlich krachen lassen. Wenn der Knall verhallt war, brüllten wir: „Völ Glück un Segen in’t neij Johr!“ Danach gab’s meist was Süßes zur Belohnung.

„Völ Glück un Segen in’t neij Johr!“ Auch als Christen dürfen wir einander Glück wünschen. Dass es mitläuft. Dass Dinge sich gut entwickeln. Dass wir etwas empfangen dürfen, was wir uns nicht verdient haben und worauf wir auch keinen Anspruch haben. Das ist Glück.  Aber jeder von uns weiß, dass das Glück zerbrechen kann. So wie ein Fußballer es auf den Punkt gebracht hat: „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu!“ Es kann sein, dass das auch auf dem Spielfeld des Neuen Jahres so ist. Glück können wir auf jeden Fall genießen, wenn wir’s haben – aber wir sollten uns nicht darauf verlassen! Darum ist der zweite Teil meines Neujahrwunsches so wichtig: „Völ Glück un Segen in’t neij Johr!“ 

Segen, Gottes Segen, ist auch dann noch da, wenn wir kein Glück haben oder sogar Pech dazukommt! Gottes Segen ist Sein Versprechen: „Ich bin da! Ich bin für dich da! Unabhängig davon, wie es dir gerade geht!“  Damit kann man wohl gut ins neue Jahr starten! In diesem Sinne: „Völ Glück un Segen in’t neij Johr!“

Hermann Reimer, Pastor in Spetzerfehn