Das sind die ersten Worte, die Touristen in Ostfriesland lernen. Jetzt in den Sommerferien sind unserer Städte wieder voll von Gästen, die sich leicht am zweifachen freundlich flötenden „Moin, Moin“ erkennen lassen!
Ein Dauerbrenner, das „Kleine Buch vom Platt für Anfänger und Touristen“ empfiehlt nach diesem „Moin!“ den Ostfriesen zu fragen wie es ihm geht.
Als Beispiel steht in dem Buch:
„Moin!“
„Moin!“
„Wo is´t?“
„t´geiht.“
„Tja, Leven is sturr.“
„Bi mi nett so.“
„Holl di!“
Der Sprachführer lobt danach den Leser: „Jetzt können sie schon recht schöne Gespräche führen!“
Ich weiß nicht Recht. Immerhin nur ein „Moin“. Das reicht uns Ostfriesen. Und ja, tatsächlich klagen wir ja gerne über das Wetter oder dass die Mark mehr wert war als der Euro oder dass der Job nicht gut läuft. Aber Hauptsache: ´t Leven sitt d´r noch in!“ Sind wir wirklich so maulig und wortkark wir man es uns nachsagen? Das müssen wir ändern!
Ich gebe zu, früh am Morgen oder im Alltagsstress ist mir auch nicht nach einem fröhlichen Schnack mit Touristen zu Mute. Doch genau dazu fordert Gott uns auf:
„Kein böses Wort darf über eure Lippen kommen. Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen und hilfreich sein ; dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind gut tun.“
Ich habe eine Ahnung, was Gott uns als Touristenregion mit auf den Weg geben will. Wir sollen nicht sagen „ach, kunn beter“, sondern hoffen: „woord all better“! Lasst uns dieses Lebensgefühl den Touristen als Souvenier und Marschgepäck mit auf den Heimweg geben. Wir können das! Dann sagen die nämlich aus vollem Herzen: „Aurich, bit anner Maal!“
Pastorin Cathrin Meenken, Lambertikirche Aurich