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9. April 2023 „Ich schenke dir ein Osterei…“

Ostern und Eier gehören offenbar zusammen. Ein Osternest mit Eiern bunt gefärbt und dazu einige Schokoladeneier, dass gehört auch für mich zu einem frohen Osterfest dazu. Wer wird sich nicht daran erinnern, dass er als Kind durch den elterlichen Garten oder durch die Natur lief und Ostereier suchte.

Wie hängt das aber eigentlich zusammen, Ostern und die vielen Eier, die dann auch noch der Osterhase bringen soll?

Im frühen Mittelalter war es üblich, zu Ostern die Pacht für Land zu zahlen. Und die war neben Geld auch in einer stattlichen Anzahl von frischen Eiern zu entrichten. Die Fülle der Eier führte dann dazu, dass diese zu Ostern reichlich gegessen und zahlreich auch verschenkt wurden. Hinzu kam dann der Brauch der besonders schön bemalten und gefärbten Eier. Jede Region hat ihre eigenen Farben und Muster entwickelt.

Mich hat es immer fasziniert, dass es auch Ostereier mit Sprüchen gibt, die  auf das Geschehen von Ostern direkt hinweisen. Auf einem Ei war zu lesen: „Ich schenke dir ein Osterei, das Osterei geht schnell entzwei, die Osterfreude ewig sei.“

Die Eier weisen so auf die Auferstehung Jesu hin und sind Sinnbild des neuen Lebens. Ein Spruch lautet: „Wie das Küken aus dem Ei gekrochen, so hat Christus auch das Grab  zerbrochen.“

Vor vielen Jahren bekam ich ein beschriftetes Ei geschenkt, auf dem in schöner Schrift geschrieben steht: „Christ ist erstanden!“ Dieses Ei halte ich besonders in Ehren. Denn es erinnert mich an das Zentrum des Osterfestes. Auf einem Ei gemalt, oder in den Gottesdiensten gesungen, als Ostergruß einander zugesprochen, ist es das, was unserem Leben Hoffnung gibt. An Ostern und auch sonst. Christ ist erstanden! Das ist es ja, was wir Ostern feiern. Der Tod ist besiegt und überwunden. Christus hat das Grab zerbrochen, das Leben ist stärker als der Tod. Das ist die Kernbotschaft unseres christlichen Glaubens.

Wenn wir ein Ei verschenken, öffnen wir eine Hand zum Geben. Eine andere Hand öffnet sich, um etwas zu empfangen. So geht ein kleines Osterei von Hand zu Hand und hilft uns dabei, die Freude zu teilen, die uns mit Ostern von Gott geschenkt wurde. So ein Osterei geht schnell entzwei, doch wir erinnern uns miteinander, dass ja „die Osterfreude ewig sei.“

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Ihr Detlef Klahr

Regionalbischof des

Sprengels Ostfriesland- Ems