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5. Januar 2025 Gundula und die Jahreslosung

In den letzten Tagen landen immer mehr abgeschmückte Christbäume auf den Straßen. In der kommenden Woche werden sie in unseren Orten von der Jugendfeuerwehr abgeholt. Für Viele ist nun die Zeit des Ausmistens. Bei mir auch. Nun wird beim Wegräumen der weihnachtlichen Deko alles geprüft auf Herz und Nieren geprüft. Was der Prüfung nicht standhält, landet in der Tonne statt sorgfältig verpackt in der großen Kiste. Wie jedes Jahr schafft es Gundula, nicht in die Kiste, aber auch nicht in die Tonne zu wandern. Sie sieht nicht besonders graziös aus, wie sie so mit ihrem runden Bauch, den viel zu staksigen Beinen und dem leichten Silberblick so vor sich hin wippt. Gundula ist ein Engel.

Selbstbewusst hängt sie bei uns in der Stube. Ihr lila Pulli mit gelben Punkten strahlt mit der blauen Hose um die Wette. „Fürchte dich nicht!“ haben die Kinder der Glühwürmchengruppe im ersten Coronawinter zu mir gesagt und mir im Krippenspiel Gundula überreicht. Mindestens zweihundert vielleicht sogar dreihundertfünfundsechzig Mal soll der Satz in der Bibel stehen – ich gebe zu, ich habe es nicht mehr überprüft.

Aber ist es nicht eine tolle Vorstellung, für jeden Tag im Jahr gäbe es ein: „Fürchte dich nicht! Ich bin bei dir.“ Da gibt es jemanden, der mit mir durch dick und dünn geht. Der an mich glaubt. Vertrauen macht stark. Und weil ich das manchmal in meinem Alltag vergesse, ist es gut, wenn mich jemand daran erinnert. „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Dieser Satz ist die Jahreslosung für das begonnene Jahr. Und so wird auch dieses Jahr die Krippe, das Lametta, die Kugeln und der ganze weihnachtliche Glanz in der Kiste verstaut. Und Gundula? Sie wippt und verkündet auch weitere dreihundertfünfundsechzig Mal: Fürchte dich nicht!