Der Choral „Geh´ aus, mein Herz, und suche Freud´ in dieser lieben Sommerzeit“ von Paul Gerhardt [EG Nr. 503] ist wohl das bekannteste kirchliche Jahreszeiten-Lied. – Doch mag uns derzeit danach zumute sein? – Kriege mit unsagbarem Leid sowie auch uns treffende Auswirkungen; die Pandemie mit ihren Folgen; zunehmende Natur-Katastrophen; persönliche Nöte … .
Aber: Paul Gerhardt hat „sein Sommerlied“ nicht einfach „ins Blaue hinein“ geschmettert – er selbst hat den 30jährigen Krieg miterleben und miterleiden müssen – bis in die Familie hinein. Dies dürfte auch in seinem Choral-Text „Ich steh´ an Deiner Krippen hier“ [EG Nr. 37] mitschwingen, wo er in der 3. Strophe zunächst formuliert: „Ich lag in tiefster Todesnacht“, dann jedoch fortfährt: „Du [Christus] warest meine Sonne, … . O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht´, wie schön sind Deine Strahlen!“
Gerade in schwerster Zeit ist die Botschaft Christi für Paul Gerhardt das Fundament seines GOTTvertrauens – Licht im Finstern. – Wie P. Gerhardt dürfen wir darauf trauen, dass GOTT uns auch durch diese Zeit – wie stets – leitet und leiten wird; bei allem Leid dürfen unsere Augen dennoch bewusst wahrnehmen, was GOTT an Schönem bereit hält – als Labsal für die Seele. Ja, geh´ aus, mein Herz, und suche Freud´ – auch, um aufzutanken, dadurch Schweres bestehen und, da, wo möglich, auch die Last Anderer mittragen zu können … . – Möge GOTTes Segen Dunkles für uns erfahrbar überstrahlen!
Pastor Hans Bookmeyer, Pastor für besondere Aufgaben im Ev.-luth. Kirchenkreis Aurich