Vor 1,5 Wochen war ich zusammen mit meinem Vikariatskurs im Klosterwald in Loccum, auf dem Gelände des Predigerseminars der hannoverschen Landeskirche. Die Försterin hat sich Zeit genommen uns ihr Gelände zu zeigen, ihr Herzensprojekt.
Als wir so in den Wald hineingegangen sind, war es auf den ersten Blick trist und trostlos. Die Bäume hatten keine Blätter, die Büsche waren hauptsächlich braun und viele Bäume lagen im Wald anstatt zu stehen. Wirklich traurig. Und dabei war meine Erinnerung aus dem Sommer grün, hell und fröhlich. Mir ist mit voller Wucht bewusst geworden, dass der Wald, jetzt im Januar, mehr tot als lebendig aussah. Als wenn kein Leben darin ist. Kein grün, keine Tiere und kein Vogelgezwitscher. Zusätzlich hat es noch leicht geregnet. Ich war bedient.

Doch mir wurden die Augen geöffnet. Beim Hineingehen in den Wald wurde wir auf das ganze Leben im Wald hingewiesen. Leben, das auf den ersten Blick nicht zu erkennen war. Kleine frische Zweige an Bäumen. Spuren an Pflanzen, wo Tiere genascht oder geschubbert haben. Frische Pilze. So viel Leben in einem Wald im Januar.
Wir kamen an eine Stelle, an der Douglasien gepflanzt wurden. Ein Versuch dem Fichtensterben entgegenzuwirken und eine Möglichkeit innerhalb kurzer Zeit gutes Holz zu erhalten.
Altes geht und Neues kommt.
Mich hat es dazu angeregt darüber nachzudenken, was vlt. in unserem Alltag, in Familie, Beruf und Gemeinde weichen muss, damit etwas Neues entstehen kann. Und gewiss, das ist nicht leicht. Veränderungen sind schmerzhaft, sie tun weh, sie erfordern Mut.
Veränderungen eröffnen aber auch Chancen und Möglichkeiten, sie können Hoffnung geben.
Veränderungen lassen Altes in neuen Farben aufleuchten.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der kommenden Woche erkennen können, wo Neues aus etwas Altem erwachsen kann.
Monja Paetzmann, Vikarin in der Matthäusgemeinde Wallinghausen