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23. Januar 2021: Erst mal eine Tasse Tee

Erst mal eine Tasse Tee, egal ob Stress, Freud oder Leid. Es ist eine Auszeit, zur Ruhe kommen, sich besinnen, ins Gespräch kommen. Aber auch Geborgenheit oder ein herzliches Willkommen wird so zum Ausdruck gebracht. Dieses Ritual kennen wir wohl alle. Tee trinken hilft und tut gut.


„Abwarten und Tee trinken“. Irgendwann im Herbst bei einem der vielen Krisengespräche mit ehrenamtlichen Gruppenleitern aus der Gemeinde fiel dieser Satz: „Abwarten und Tee trinken.“ So daher gesagt und doch so ausdrucksvoll. Dieser Satz spiegelt die aktuelle Situation wieder, vor der wir nicht fliehen können. Es heißt abwarten, aber auch keine Panik bekommen, gelassen bleiben. Jede und jeder von uns ist gefordert. Gerade abwarten ist nicht einfach, es erfordert Geduld und Ausdauer. Doch abwarten heißt nicht nur Stillstand, nein warten kann gestaltet werden. Das ist leicht gesagt und sicher kann es nicht jeder. Warten ist anstrengend und ermüdend. In den Kirchengemeinden ruhen viele Angebote schon seit Monaten. Das ist schwer auszuhalten. Es wird nach Lösungen gesucht, Neues entwickelt und umgesetzt. Es gibt beispielsweise Gottesdienste im Internet oder im Freien, Konfirmandenunterricht im Homeoffice und mit kreativen Hausarbeiten. So werden viele innovative und digitale Ideen umgesetzt, die uns das Warten ein bisschen erleichtern.

Natürlich kann die Begegnung, das Miteinander, das gemeinsame Tee trinken mit Freunden, Verwandten und in den Gruppen und all das, was zurzeit nicht möglich ist, nicht ersetzt werden. Das ist wohl unmöglich. Hoffnung und Gottvertrauen sind im christlichen Glauben tief verwurzelt. So wünsche ich mir ein gemeinsames, kreatives Abwarten mit Vorsicht und Rücksicht, auf Distanz, aber nicht allein, mit einer Tasse Tee und vielleicht ja morgen mit einem Gottesdienst aus dem Internet.

Von Helmut Hosemann, Diakon der Friedenskirche Wiesmoor und der Paulusgemeinde Aurich-Kirchdorf