Desktop

Tablet / Mobil

Desktop

Tablet / Mobil

20. März 2021: Nach Corona werde ich …

…endlich wieder ins Schwimmbad gehen!“, verrät mir ein Schüler. Auch die anderen erzählen mir von ihren großen und kleinen Plänen nach der Pandemie. Sie tun mir leid. In ihrem Alter sollte man die Sommer des Lebens erleben. Pläne schmieden und sofort in die Tat umsetzen. Corona macht einen Strich durch die Rechnung.


Nach dem Unterricht begegnet mir eine Zahl: 633. Das hätte ich nie geschätzt! 633 Leute haben in einem Jahr ihren Motorradführerschein gemacht, obwohl sie schon 75 Jahre und älter waren. Schön, wenn man in diesem Alter noch so gesund ist und den Mut hat, Pläne zu verwirklichen!


Wir sollten nicht zu lange warten, unsere Lebensträume zu erfüllen. Corona hat uns gezeigt, dass plötzlich alles angehalten wird. Pläne liegen auf Eis und die Zeit verrinnt. Oder wir warten zu lange, verschieben Vorhaben und Träume und werden immer älter. Plötzlich ist es dann für einige Dinge einfach zu spät. Die Zeit dafür ist abgelaufen. Auch ganz ohne Lockdown.

„Ich bin erschöpft vom Seufzen“, klagt ein alter Mensch in der Bibel, der lebensmüde geworden ist. Warum einige noch so fit sind im Alter und andere nur Gründe haben zum Seufzen, das bleibt ein ungelöstes Rätsel für uns Menschen. Ich glaube aber fest daran, dass Gott seinen Plan mit uns Menschen verwirklicht: „Mein Plan ist, dir Heil zu schenken und dir Leid zu nehmen.“


Und bis dahin versuche ich viele meiner Träume schon jetzt zu verwirklichen, bevor ich alt im Lehnstuhl sitze und seufzend an all die Chancen denke, die ich nicht genutzt habe. Und wenn die Corona-Pandemie endlich vorbei sein sollte, dann werde ich…
Und Sie?

Von Cathrin Meenken, Pastorin der Lamberti-Kirche Aurich