Palmsonntag: Erwartungen., Jubel, Hosianna. Der Einritt in Jerusalem auf einem Esel. Die Hoffnung lebt. Alles wird besser – er, Christus, ist da. Ostern: Enttäuschung, Verzweiflung, Tod, Ende. Drei Frauen schleppen sich zum Grab, um das Notwendige zu tun. Das ist die Ausgangslage. Aber es war nicht das Ende. Ein Neuanfang. Aber einer gegen alle Vernunft. Das muss erklärt werden. Eine neue Hoffnung, kein Filmtitel, sondern eine Botschaft. Ab dem Ostermorgen kämpfen Menschen mit dem Nicht-Verstehen. Immer wieder muss das neu erzählt werden. Immer wieder muss Hoffnung geweckt werden. Denn wir Menschen vertrauen nur dem, was wir sehen, begreifen und verstehen können.
Der Osterjubel ist ein Jubel gegen den Verstand: Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. So muss sich nicht nur der ungläubige Thomas, sondern müssen auch wir uns immer wieder überzeugen lassen. Das geschieht mit dem Verweis auf schriftliche Belege wie in unserem Monatsspruch aus dem Römer-brief und mit der Begeisterung wie bei den Frauen am Grab. Wir brauchen auch in unserer Zeit wieder so etwas wie Begeisterung.
Wer nicht mehr jubeln kann, hat auch keine Hoffnung. Deshalb wollen wir jubeln, lassen wir uns gefangen nehmen von der Begeisterungsfähigkeit anderer. Ostern heißt Begeisterung. Alles geht leichter, liebevoller, hoffnungsvoller, wenn wir uns begeistern lassen. Probiert das einfach aus. Frohe Ostern.
P. Michael Schlieker, Beauftragter der ErK für Notfallseelsorge