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19. September 2021 „Danke“

„Danke für diesen guten Morgen“ – ist eines der bekanntesten neuen Kirchenlieder. Es ist einfach zu verstehen und zu singen: Jede Strophe beschreibt Erfahrungen, für die Men-schen dankbar sind: das Erleben eines neuen neuen Tages, Erfahrungen von Freundschaft, Glück und Gemeinschaft, Erfahrungen der Vergebung und des Halts in schweren Zeiten. Am Ende steht der Dank für Gottes grenzenlose Güte, an die wir uns halten können und die uns dankbar macht. Hinter diesem einfach gestalteten Lied steht der Freiburger Kantor und Musikprofessor Martin Gotthard Schneider (1930 – 2017). Mit dem Danke-Lied gewann er 1961 bei einem Wettbewerb für christliche Alltagslieder den ersten Platz. Die Single stand in den deutschen Singlecharts.

In vielen Gottesdiensten und bei besonderen Anlässen wird das Danke-Lied gesungen, auch mit besonderen Textversionen. Bei Youtube kann man die Punkversion der „Ärzte“, verschiedene Parodien und kreative Bearbeitungen hören.

Wie ist das mit der Dankbarkeit? Können wir angesichts von schmerzlichen  Erinnerungen und schweren Erfahrungen Gott danken? Da ist so viel Ungerechtigkeit, so viel Unfrieden. Krieg und Terror lassen Menschen nicht zum Frieden kommen. Unsere eigenen Sorgen belasten. Es ist wichtig, dass wir das wahrnehmen und aussprechen. Wir nehmen auch das Gute wahr: Was ist uns wichtig geworden? Was hat uns geholfen? Was hat uns glücklich gemacht? Werden wir dankbar, gewinnen wir Kraft und Hoffnung. Die Dankbarkeit macht uns stark, auch für andere. Dankbar hören wir die gute Nachricht von Jesus Christus. Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen, Schuld ist vergeben und wir dürfen im Frieden leben mit allem, was wir nicht ändern können.Gott danken kommt aus dem Vertrauen: Gott ist die Kraft meines Lebens! Bei ihm darf ich klagen und auch danken. Er hat es oft gut mit mir gemacht und wird es weiter gut machen.

Wie wir den Blick für das Gute schärfen, das Gott uns schenkt, erzählt diese Geschichte: Eine weise alte Frau lebte glücklich. Wenn sie aus dem Haus ging, steckte sie eine Handvoll Bohnen in ihre Tasche. Immer, wenn sie dankbar war, nahm sie eine einzelne Bohne aus der rechten Tasche und steckte sie in die linke:

Für ein freundliches Gespräch, für einen warmen Sonnenstrahl, für eine gute Begegnung, eine Tasse Kaffee, ein gemeinsames Lachen mit anderen, für den Gesang der Vögel und einen schönen Augenblick. Am Abend zählte sie die Bohnen in der linken Jackentasche und erinnerte sich noch einmal an das Gute, das Gott sie an diesem Tag erfahren ließ. Sogar als einmal nur eine Bohne in der linken Tasche war, wusste sie: es war ein guter Tag. Danke!

Pastorin Angelika Scheepker, Ev.-luth. Lamberti-Kirchengemeinde Aurich