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19. Juni Vom Friedenszeichen Gottes für die Menschen

„Geh’ aus mein Herz und suche Freud’, in dieser lieben Sommerzeit“, textete Paul Gerhardt 1653. Es ist einer der bekanntesten Choräle im evangelischen Gesangbuch 503. Wahrscheinlich war er von der Hoffnung getragen, dass der Text aus dem 1. Buch Mose 8, 22 sich bewahrheiten wird: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Damals sprach Gott: Das ist das Zeichen des Bundes: „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt, der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde; also Reklame für Gott“.

Eine Familie unternahm einen Sonntagsspaziergang. Die Sonne meint es gut und strahlt bei blauem Himmel. Plötzlich ziehen dunkle Wolken auf und heftiger Regen setzt ein. Das Licht der Sonne bricht sich in den dicken Regentropfen und es entsteht ein bunter, schöner Regenbogen, der den ganzen Himmel überspannt. Ein Kinde der Familie ruft erstaunt: „Papa, für was ist der schöne, bunte Bogen Reklame?“. Ob der Vater seinem Kind erklären konnte, wofür der Regenbogen Reklame macht? Der Bogen in den Wolken ist das Zeichen der Treue Gottes. Er erinnert und leuchtet den Brückenschlag, den Bund, den Gott nach der Katastrophe der Sintflut mit den Menschen schloss.

Gott versprach den Menschen seine unumkehrbare Treue. Dafür macht er Leuchtreklame. Die Farben des Regenbogens stimmen den/die Betrachter/in heiter und froh. Obwohl die Menschen auf der Erde nur den Bogen als Halbkreis sehen, wie eine Brücke, ist er doch rund als Kreis und umspannt die Erde. Die Treue Gottes, des Schöpfers und Vaters bricht nicht irgendwo am Horizont. Seine Treue ist eine runde, vollkommene Sache. Und zeigt sich allen Menschen – wie düster und lautstark auch Geschütz-Qualm über menschliche Grenzen erkennbar und vernehmbar ist. So vielfarbig macht Gott Reklame für die Liebe des Lebens, die ein Brückenschlag über Nationen hinweg sein will.

Lasst diesen vielfarbigen Brückenschlag in euch im Augenblick des Erblickens wirken. Diese Schönheit spiegelt sich in unseren Gedanken und regt in uns die Hoffnung an: Es gibt einen Brückenschlag zwischen zweifelnden, hoffenden und suchenden Menschen. Und lässt den liebenden Schöpfer-, und Vatergott zwischen Himmel und Erde uns zur Freude und zum Zeichen seiner Botschaft werden: Richtet nicht ständig neue Kreuze auf! „Schau’ an der schönen Gärten-Zier und siehe, wie auch sie sich ausgeschmücket haben.“ Vielleicht siehst du beim nächsten Regenschauer die Güte Gottes dahinter? Versuche es und bleib hoffnungsvoll.

Pastor Rainer Hecker, Altenseelsorge im KK Aurich