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18.04.2025 Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.

Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.

2.Korinther 5, Vs.19

Karwoche. Schon wieder eine Andacht. Schon wieder Leid, Mit-Leiden, Verzweiflung, Sterben und Tod. So wenig Hoffnung. Ein Blick in die Welt belegt dies: Kriege, Zollkriege, Menschliche Grausamkeiten, Verletzungen, Trauer, Erbarmungslosigkeiten, Kälte im zwischenmenschlichen Bereich.- Ich liste nur auf, was ich in Presse, Funk und Fernsehen höre und lese.

Karfreitag – der Tiefpunkt des Leidens, der Grausamkeit, der Missachtung von Recht und Gerechtig-keit; der Höhepunkt menschlicher Ignoranz und Kaltherzigkeit, bis zum Tod. Das muss ich erst einmal wahrnehmen. Karfreitag ist noch nicht Ostern, so gern ich das auch hätte. Wir sehnen uns nach einem „happy end“.  Wo warst du, Gott, auf Golgatha und wo bist du Gott an den Kreuzen dieser Welt?

Gott ist für uns der Sündenbock, der Verursacher von Leid und Grausamkeit. An Gott können wir doch nicht glauben, vor allem dann nicht, wenn so viel Leid auf dieser Erde geschieht. Karfreitag ist symbolisch für uns der Tag der größten Gottesferne: Mein Gott, mein Gott, warum hast du uns ver-lassen? – So fragt aber nur der, der mit Gott noch etwas anzufangen weiß. Und das wird in unserer Zeit immer weniger. Immer weniger Menschen wollen etwas mit Gott zu tun haben.

Und dann kreuzen diese Worte unseren Weg: Gott war es – Gott war und ist im Leid da. Gerade im Leid versucht Gott, uns mit ihm und der Welt zu versöhnen! – Den, den die Menschen zum Sünden-bock gemacht haben, seinen Sohn, dem erspart er nicht das Leid und den Tod, sondern nutzt diese letzte Liebe, um uns wieder mit sich zusammenzubringen. Versöhnung beginnt mit dem Einsehen ei-gener Fehler, eigener Abwendungen, eigenem Leid. Das alles steht zwischen uns und Gott, damals und heute. Gott versöhnt die Welt, damit wir vom Leid befreit werden, damit für uns Ostern werden kann. Die Auferstehung zur eigenen Hoffnung. Ein Neuanfang ist möglich. Lassen wir uns versöhnen mit Gott.

P. Michael Schlieker, Beauftragter für Notfallseelsorge