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17. Juli 2021: Die Hoffnung kommt beim Gärtnern

„Bin im Garten“, ein solcher Hinweis an der Haustür ist im Sommer häufiger zu lesen. Der Garten ist wie ein kleines Paradies, aus dem uns höchstens der Rasenmäher des Nachbarn vertreibt. Ein hausgemachtes Stück Natur, das uns in Krisenzeiten Zuflucht und Zuversicht schenken kann und uns zu Schöpfern macht. Gerade im vergangenen Jahr haben viele das Gärtnern neu für sich entdeckt, weil coronabedingt mehr Zeit dafür frei war und ein neues Bewusstsein für eine gesunde Ernährung entstanden ist.

Gärten geben uns einen Ort, an dem wir wieder mit der Natur in Kontakt kommen und entdecken, woher unser Essen kommt. Zudem kann es im stressigen Berufsalltag unglaublich inspirierend und eine große Freude sein, in den Garten zu gehen und sich die Hände schmutzig zu machen. Und dann ist das Gärtnern auch ein Schritt, den wir alle unternehmen können, um die Artenvielfalt zu fördern.

„Bin im Garten“, dieser Hinweis hilft nicht nur Menschen weiter, die eine Gartenfreundin/ einen Gartenfreund besuchen wollen. Er hilft auch Gott-Suchern. Denn in den Geschichten der Bibel können wir entdecken, dass Gott oft im Garten zu finden ist. Gott ist im Garten — als Gärtner — und in jedem Samenkorn, das aufbricht, sich verwandelt und heranwächst zu einem neuen Leben. Eine große Erdverbundenheit lässt sich in der Bibel finden durch viele handfeste Erfahrungen von Gärtnerinnen, Weinbauern, Landwirten und Heilkundigen. Und das in einem Buch, das doch eher am „Überirdischen“ interessiert zu sein scheint.

Im Garten regieren Glaube, Liebe und Hoffnung. Nichts hat mich jemals so froh nach vorn blicken lassen wie Gartenarbeit: Mach einfach. Wird schon. Gärtnern ist eine Tätigkeit voll Vertrauen, dass es weitergeht und dass man dafür sorgen kann. Der pechschwarze Schnittlauchsamen, die Samen der Wildblumen, sie alle tragen ein Versprechen in sich, jedes Jahr aufs Neue und immer wieder gleich: Bald ist Sommer, mit ihm kommt Schönheit. Darauf kannst du dich verlassen, egal, was in der Welt da draußen gerade los ist.

Von Anita Schürmann, Schulpastorin an der BBS 2 in Leer