Moin, jetzt ist aber mal Schluss. Ist ja fast so wie in dem Film: »Und täglich grüßt das Murmeltier.« Weihnachten ist vorbei – stand so auch schon letzte Woche genau an dieser Stelle. Aber jetzt: Der Baum abgeschmückt – in einem Monat ist schließlich Valentinstag. Die übriggebliebenen Plätzchen sehen nicht mehr richtig lecker aus. Manche Geschenke sind bereits umgetauscht. Auch die Waage sagt: jetzt ist es aber mal gut!
Mein ich aber alles nicht mit »weihnachtssüchtig«. Ich liebe diesen Augenblick, wenn uns Menschen dieses »Fürchte dich nicht!« zugesprochen wird. Da beginnt etwas. Da gibt es kein »wenn« und »hätte«, sondern nur das: »es ist!« Es ist dir dieses Kind geboren, Gott wurde für dich Mensch. Und alles ist anders. Nicht in einem Plopp und du bist in einer anderen Welt, sondern deine Welt ist verändert.
Jetzt wirst du vielleicht fragen: Wo ist das Problem? In rund 340 Tagen ist es ja wieder so weit. Warte doch mal ab – schließlich ist Vorfreude eine wunderbare Sache.
Alles richtig, aber: Das, was Gott in diesem Kind mit uns begonnen hat, macht weder Pause noch findet es einen Abschluss. Auch wenn uns der Alltag längst wieder eingeholt hat, wenn Sorgen drücken oder du stinksauer auf dich selbst oder einen anderen bist. Das mit Gott ist nicht wie ein guter Vorsatz für 2023, den du vielleicht ja auch mittlerweile wieder begraben hast. »Dann halt vielleicht nächstes Jahr.« Bei Gott brauchst du nicht warten. Er nimmt dich jetzt an die Hand und startet mit dir neu. Heute. Morgen. Nächste Woche. Immer wieder. Kannst du kaum glauben? Doch: Selbst bei einem Computer erscheint nach einem Absturz nicht ein »sie haben keinen Neustart mehr frei«. Und dieses »Fürchte dich nicht!« gilt immer, es hat weder ein Verfallsdatum noch eine Vorbedingung. Es wird dir gerade eben zugesprochen.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! Immer wieder. Amen.
Pastor Joachim Pothmann, Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Ihlow
