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13. Juli 2025 Gesegnet, um ein Segen zu sein

Als ich meine Arbeit zum Aufbau eines Jugendkulturcafés begonnen habe, bekam ich ein kleines Geschenk überreicht: einen Schlüsselanhänger mit zwei langen Lederriemen. Auf dem einen steht eingraviert: „Ich will dich segnen“, auf dem anderen: „Du sollst ein Segen sein.“ Zwei kurze Sätze, die mich seitdem begleiten.

Diese Worte gehen zurück auf die Zusage, die Gott an Abraham richtet: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ (1. Mose 12,2). Es ist ein Versprechen Gottes – aber auch ein Auftrag. Abraham soll aufbrechen, Neuland betreten, im Vertrauen darauf, dass Gott ihn begleitet und durch ihn auch andere Menschen gesegnet werden.

Doch was bedeutet „Segen“ eigentlich? Viele verbinden damit Glück oder gute Wünsche. Aber Segen meint mehr. Er ist ein Zuspruch. Segen bedeutet: Gott sieht mich, begleitet mich, stärkt und schützt mich – auch dann, wenn der Weg unklar ist.

Doch was bedeutet „Segen“ eigentlich? Viele verbinden damit Glück oder gute Wünsche. Aber Segen meint mehr. Er ist ein Zuspruch. Segen bedeutet: Gott sieht mich, begleitet mich, stärkt und schützt mich – auch dann, wenn der Weg unklar ist.

Gerade in der Begleitung junger Menschen spüre ich, wie wichtig dieser Zuspruch ist. Viele von ihnen sind auf der Suche: nach Orientierung, nach einem sicheren Ort, nach Menschen, die sie ernst nehmen.

Segen geschieht oft leise: im Zuhören, im gemeinsamen Schweigen, in einem Blick, der Vertrauen schenkt. Oft sind es die kleinen Gesten des Alltags, die anderen guttun – ein freundliches Wort, ein offenes Ohr, Zeit füreinander. Wer gesegnet ist, kann selbst Halt geben – nicht aus eigener Kraft, sondern weil er selbst getragen ist.

Dabei denke ich oft an mein kleines Geschenk. Es erinnert mich nicht nur daran, selbst neue Wege zu wagen, sondern auch daran, zum Schlüssel für andere zu werden: nicht, um Türen aufzuschließen, sondern um Räume zu öffnen – für Begegnung, für Vertrauen, für Menschlichkeit.

Segen bleibt nicht bei uns. Er will weitergegeben werden.

Nicole Friesen, pädagogische Mitarbeiterin Jugendkulturcafé