Pünktlich zum Pfingstwochenende werden die neuen Pfingstbanner im Kirchenkreis
Aurich aufgehängt. An 41 zentralen Orten kann man die Banner mit der Aufschrift
„Selig sind, die Frieden stiften“ entdecken. „Wir möchten die Menschen mitten in
ihrem Alltag mit einem Bibelvers zum Nachdenken bringen“, sagt Pastorin Cathrin
Meenken, Öffentlichkeitsbeauftragte für den Kirchenkreis, „denn die alten Worte sind
heute besonders aktuell.“ Diese Aktion findet zum zweiten Mal im Kirchenkreis Aurich statt. Im letzten Jahr sollte der Spruch auf den Bannern Mut machen in der
ungewissen Lage mitten in der Coronapandemie: „Der Geist, den Gott uns geschenkt hat, lässt uns nicht verzagen. Vielmehr gibt er uns Kraft, Liebe und Besonnenheit.“
Dieses Jahr fiel die Wahl auf den Vers aus dem Matthäusevangelium. „Nein, ich will
auch nicht, dass das Unrecht des Stärkeren siegt. Ja, die Ukrainer sollen sich
verteidigen, und wir dürfen sie darin unterstützen“, sagt Tido Janssen, „wir wollen aber auch, dass diese Worte Jesu sich im Bewusstsein verankern: Selig sind, die Frieden stiften. Krieg ist giftig. Gedanken des Friedens sind heilsam und Medizin.“
Dass im militärpolitischen Bereich das Wort „Zeitenwende“ gebraucht wird,
irritiert den Superintendenten. „Die Zeitenwende haben wir vor über 2000 Jahren erlebt als Jesus diese Worte in der Bergpredigt gesagt hat. Und haben 1989 bei der Wende in unserem eigenen Land erlebt, was möglich ist, wenn viele Menschen aufstehen und mutig für Frieden und Freiheit demonstrieren. Hören wir nicht auf zu hoffen und zu beten und daran zu arbeiten, dass Frieden wird. Das ist Zeitenwende.“
Neben dem Bibelvers ist auf dem Pfingstbanner eine Hand zu sehen, die einer
anderen eine Pfingstrose überreicht. „Für mich ist das ein Symbol, dass Frieden im
Kleinen anfängt. Vielleicht kommt jemand dadurch ins Überlegen, wem er dieses
Jahr zu Pfingsten eine Pfingstrose schenken kann als Zeichen des guten Willens,
des Verzeihens oder der Versöhnung.“, meint Cathrin Meenken. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung. Das
sieht auch Tido Janssen so: „Die Friedenstifter haben es gerade schwer. Aber es gibt sie auch heute. Sie haben verstanden, was das bewegen kann, wenn jeder von da, wo er ist, einen Schritt näher kommt.