Desktop

Tablet / Mobil

Desktop

Tablet / Mobil

Steht fest!

Für die Sonntagsbetrachtung bleibe ich beim Spruch für diesen Monat Juni hängen: „Fürchtet euch nicht, steht fest und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet!“ (2. Mose 14,13). Wie gut, denke ich. Das ist doch, was wir wirklich gebrauchen können auf der Höhe des Jahres und in diesen Zeiten: ein Wort, das uns ermutigt und aufrichtet. Fürchtet euch nicht! – Das ist leicht zu sagen, aber oft so schwer zu leben. Schwere Erkrankung bedroht meinen liebsten Menschen. Das eigene Kind bleibt Sorgenkind. Zermürbend die Kraft, die der Arbeitsplatz kostet.

Fürchtet euch nicht, steht fest! Wieder hat Hochwasser Existenzen zerstört und Unglück gebracht. Wieder bringen klimabedingte Veränderungen schweres Leid über Menschen und Länder. Fürchtet euch nicht, steht fest! Ein rechtskräftig verurteilter Mann wird Präsidentschaftskandidat. Viele Anhänger finden das dennoch in Ordnung. Europa steht vor eigenen Herausforderungen. Die Angst vor finanziellen Sorgen treibt Menschen um.

Bang ist der Blick auf die Spaltung in unserer Gesellschaft, die zunimmt. Angst engt den Blick ein. Bange und Enge liegen nah beieinander, nicht nur sprachlich. Und mitten drin sind wir. Fürchtet euch nicht, steht fest. Das israelitische Volk hört dieses Wort in bedrohlicher Lage. Sie vertrauen Mose, der es spricht, und Gott, der es gibt. Auch wir dürfen es hören in diesen Zeiten. Und wir können es uns gegenseitig sagen oder singen, so wie gestern beim Singen für Europa vor der Lamberti-Kirche. Viele sind gekommen, weit über 100. Wir haben es gespürt und es tat gut: Fürchtet euch nicht, steht fest!

Pastorin Angelika Scheepker,

Aurich- Lamberti