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Frühlingstreiben

Lieber Leser und liebe Leserin, wir hatten in dieser Woche den Tag der Arbeit. Und das Schöne daran: Die meisten müssen dann nicht arbeiten. Für uns PastorInnen ist das sogar einer der wenigen Feiertage, an denen wir auch frei haben – denn der erste Mai ist ja kein klassischer kirchlicher Feiertag. Viele leiten den 1. Mai am 30 April mit dem Tanz in den Mai ein. Da geht es fröhlich zu. Da wird der Wonnemonat Mai, die erwachende Natur und dass wir uns endlich wieder mehr draußen aufhalten können, gefeiert.
Und dann am 1. Mai, der auch Tag der Arbeit genannt wird: Ich mach heute mal nix. Und ich werde das auch genießen!
Aber ich ahne es schon: So richtig lang halte ich das „nichts machen“ nicht aus. Irgendwie fällt mir dann schon etwas ein, was ich noch machen könnte, und wenn es das Fahrradputzen ist, damit ich auf die Maitour gehen kann. Martin Luther hat einmal gesagt: Die Arbeit gehört zum Menschen wie zum Vogel das Fliegen!
Etwas tun, was sinnvoll scheint. Erleben, dass etwas durch mich entsteht oder sich verändert.

Und manchmal darunter leiden, dass die ganze Arbeit und Mühe grade aus irgendeinem Grund für die Katz war. Und manchmal darunter leiden, dass einfach gerade viel zu viel Arbeit anliegt, die kaum zu schaffen ist. Und dann wieder sich darüber freuen, was alles bewältigt und geschafft wurde.


Mit der Arbeit ist das ja so eine Sache: Hat man keine, wird man verdrießlich und kommt sich unnütz vor. Sind die Anforderungen der Arbeit zu hoch, ist es eine Überforderung und der Akku ist schnell leer. Die Arbeit bestimmt so Vieles in unserem Leben, unseren Rhythmus, unser Wohlbefinden oder auch Unbehagen. Da ist es optimal, wenn die Balance zwischen Arbeit und Freizeit stimmt. Das gilt für die Arbeit, für die man bezahlt wird oder auch nicht. Auch das Ehrenamt braucht immer mal wieder Pausen, um aufzutanken und neue Motivation zu bekommen.
Ich glaube, insgesamt sind wir jedoch auf Arbeit programmiert – eben, wie der Vogel zum Fliegen gemacht ist. So ist es für mich der 1. Mai ein Tag, an dem ich dankbar bin, wenn man etwas zu tun hat, was man gerne macht. Mein Traumberuf ist es nach wie vor, Pastorin zu sein, mit Menschen an der Kirche Christi zu bauen, vieles gestalten zu können und etwas in unserer Gesellschaft bewegen zu können.
Einen schönen Wonnemonat Mai wünsche ich Ihnen, Ihre Pastorin Katharina Herresthal

Pastorin Katharina Herresthal, Gesamtkirchengemeinde Engerhafe, Forlitz-Blaukirchen, Wiegboldsbur