Corona kam bei mir über Nacht und dann auch noch zum Wochenende vor dem Gottesdienst mit vier Taufen – ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Da ist es natürlich schwer, so kurzfristig eine Vertretung zu organisieren. Der Anruf bei einer netten Kollegin am späten Sonnabendnachmittag war dennoch erfolgreich: „Ich mache das!“ Sie hat ihren Urlaub unterbrochen und spontan übernommen: Danke nochmal C.! Da stand aber in der Woche auch noch die diamantene Hochzeit an. Der vertraute Kollege im Ruhestand hat nicht lange gezögert und sein Kommen zugesagt: Danke nochmal G.! Schließlich war da noch eine Trauung im Freundeskreis, alles war vorbereitet und abgesprochen. Es stellte sich heraus: im Kreis der Gäste war ein anderer Pastor. Die Braut hat Kontakt zu ihm aufgenommen. Er hat sofort zugestimmt und das Paar gesegnet: Danke nochmal O.!
Es war eine ziemlich aussichtslose Situation für mich an diesem Morgen der Krankheit. Wohlwollende Menschen haben diese Situation mit ihrer Hilfsbereitschaft aufgelöst. Ich konnte zur Ruhe kommen, mich erholen.
Wir kennen alle solche Momente, auch Zeiten in unserem Leben: die Wochen der Krankheit, wo keine Besserung eintritt, die Tage der Trauer, die so leer und dunkel daherkommen und auch die Monate, wo sich Sorgen und Probleme anhäufen und wir keinen Ausweg sehen. Wie oft aber haben wir es auch schon erlebt, dass Gott uns genau dann jemanden zur Seite gestellt hat – der oder die – vielleicht nur mit mir meine Not ausgehalten hat, vielleicht sogar das Problem gelöst hat, vielleicht mich mit seiner Nähe einfach gestärkt hat. Es gibt immer wieder kleine oder große Tröster, man kann sie auch Engel nennen, sie helfen uns durch die Krise und oft genug aus der Krise heraus.
Mir jedenfalls ist es so ergangen in einer schwierigen Situation! Ich danke diesen freundlichen Menschen und sage aber auch: „Gott sei Dank!“
Kurt Booms, Pastor in Weene
