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24.11.2024 Was bleibt uns, wenn wir nicht mehr sind?

Einmal im Jahr rücken wir diese Frage in den Fokus. Wir denken an die, die von uns gegangen sind und sortieren uns und unsere Gefühle. Die gemeinsamen Orte, die vertraute Stimme, die Gemeinschaft, alles ist jetzt anders. Alles wird neu ausgefüllt werden müssen. Wenn wir einmal sterben, werden wir in den Erinnerungen der Menschen weiterleben?

Th. Fontane erzählt in dem Gedicht von Herrn Ribbeck im Havelland, einem Gutsherrn, der für seine Großzügigkeit und seine Liebe zu den Kindern des Dorfes bekannt ist. Er pflanzt einen Birnbaum, dessen Früchte er mit den Kindern teilt. Nur eine Geste. Als er stirbt, sind vor allem die Kinder traurig, weil sie den lieben alten Mann vermissen, der ihnen immer wieder die köstlichen süßen Birnen schenkte.

Weil er seinem knausrigen Sohn nicht vertraut, lässt er sich eine Birne mit ins Grab legen. Und so lebt die Erinnerung an ihn 3 Jahre später wieder auf, als ein junger Birnenbaum auf dem Friedhof süße Birnen für die Kinder hat. So können kleine Taten der Güte, über den Tod hinauswirken. Die Birnen, die er pflanzte, sind nicht nur Früchte, sondern auch ein Zeichen der Verbundenheit und des Teilens. Sie erinnern uns daran, dass unser Leben und unsere Taten einen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Was bleibt also? Der Blick ins eigene Leben, auf die Möglichkeiten darin, die Nachhaltigkeit und die Liebe. „Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.“ Darüber können wir heute nachdenken. Was möchten wir hinterlassen? Welche „Birnen“ können wir pflanzen in unserer Welt, um uns herum? Gute Gedanken an diesem Tag.

Pastorin Sibylle Mau, Altenseelsorgerin.

„Andachten, andächtig und anders“

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