Geldsammlung für Schulspeisung im Sudan
„Uns steht ein ehrgeiziges, aber machbares Spendenziel vor Augen“, sagt Susanne Schneider, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses. 5000.- Euro sollen bis 31. Juli 2025 gesammelt werden. Die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat auf Antrag hin beschlossen, die gesammelten Spenden im Verhältnis 2:1 zu bonifizieren. „Mit den dann vorhandenen 7500.- Euro können über 200 Kinder jeden Tag ein Jahr lang eine warme Mahlzeit in ihrer Schule erhalten.“, erläutert Schneider den vorliegenden Kostenplan des Projektes.
Seit rund zwanzig Jahren leben die Gemeinden des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Aurich in einer Partnerschaft mit der All Saints Cathedral Khartoum / Kirchenprovinz Sudan. Manchen Aurichern steht noch der Besuch einer sudanesischen Delegation mit dem damaligen Superintendenten Sylvester Kambaya anlässlich der Eröffnung der Klosterimagination Ihlow sowie der Besuch des Erzbischofs Ezekiel Kondo im Auricher Rathaus vor Augen.

Zu der kirchlichen Partnerschaft gehört eine Schule der Kirche für Jungen und Mädchen im Außenbezirk der Hauptstadt Sudans, schon in Richtung Wüste gelegen und somit ohne Strom und fließend Wasser. Mit Auricher Unterstützung konnten hier bauliche Verbesserungen vorgenommen sowie ein „Wasseresel“ angeschafft werden: dieser transportiert das von Kindern und Unterrichtenden im Alltag benötigte Wasser per Karren und Tank. Prominentestes Projekt seit 2022 war die Schulspeisung „einmal täglich satt“, die den Kindern in Zeiten ungeheurer Teuerung von Lebensmitteln eine Schulmahlzeit ermöglicht hat.
Seit zwei Jahren ist Sudan von einem Krieg heimgesucht der seinen Anfang in der Hauptstadt nahm. Das Kirchengelände wurde besetzt und geplündert, die Schule musste aus Sicherheitsgründen schließen. „Jetzt erst recht“, sagte damals Kirchenkreissynodenvorsitzender Dieter Emler. „Unsere sudanesischen Freundinnen und Freunde brauchen uns mehr denn je.“ Und so blieben Kontakte, Gebete, Unterstützung.
Seit Januar 2025 konnte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. „Es fehlt an allem“, schrieb Schulleiter Rev.Bello Elbuluk und bat um Hilfe. „Nie zuvor sind wir so direkt um Unterstützung gebeten worden“, sagt Schneider. Besonders am Herzen liegt dem Schulleiter und seinen Unterrichtenden die Wiederaufnahme der Schulspeisung. Das hat Gründe: Lebensmittel sind auf heimischen Märkten vorhanden, aber sehr teuer. Hunger ist weit verbreitet. Mit leerem Magen sind die weiten Schulwege nicht gut zu bewältigen, und das Lernen fällt schwer. So schicken nicht alle Eltern beziehungsweise die Menschen, die sich um die Waisen kümmern, ihre Kinder zur Schule. „Eine kostenfreie Mahlzeit am Tag ist ein großer Anreiz“, sagt Schneider. „Nach zwei Jahren ist es ungeheuer wichtig für die Kinder, zur Schule zu gehen. Wieder den Weg ins Lernen zu finden, aber auch, sich zu treffen und einfach zu spielen. Uns war klar: hier muss geholfen werden.“
Kollekten im Gottesdienst und bei Taufen, Trauungen und Trauerfeiern; Spendenbitten bei Gemeindefesten; Aktionen wie das Keksebacken der Jugendlichen in Victorbur; Vieles ist in den Kirchengemeinden denkbar. Darüber hinaus ist jede private Einzelspende sehr willkommen. „Wer spendet nicht gerne, wenn noch einmal die Hälfte auf die gegebene Summe hinzuzurechnen ist“, meint Superintenden Tido Janssen.
Konto DE 35 5206 0410 0000 0062 62, Kirchenamt Aurich, Stichwort Schule Sudan
Anlage: Photo morgendlicher Start in der Episcopal School