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St. Martin

Gottesdienst: Sonntags um 11 Uhr (Ort wechselt)

Pastor Harald Lemke-Magov

Kirchweg 1
26632 Ihlow

Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.

Ein übersehener Schatz

Unsere St. Martinskirche, in Westerende-Kirchloog gelegen, ist voll von Schätzen – aber einer wird oft übersehen. In einer Nische, links in der Wand, findet sich diese kleine „Ecce homo“ Darstellung nach Jo. 19, 1-5. Woher sie stammt, wer sie gefertigt hat, das weiß keiner mehr.

Vielleicht stammt sie aus einem verloren gegangenen Altaraufsatz. Vielleicht sogar aus dem Vorgänger des jetzigen Aufsatzes, den Pastor Hermann de Werve 1652 der Kirche gestiftet hat.

Gemeinde im Umbruch

Seit 2013 befindet sich die Kirchengemeinde in einem verbundenen Pfarramt mit den Gemeinden Bangstede und Barstede. Diese neue Situation ist fordernd für alle – die Kirchenvorstände, wie auch die Gemeinden erleben, dass die Kategorie „schon immer“ auch nur eine begrenzte Größe ist. Manches ist mit diesem Verbund in Bewegung geraten – so feiern wir unsere Gottesdienste zu einer neuen Uhrzeit, wandern damit durch unsere drei Dörfer und nutzen im Sommer auch die freie Natur sehr gern, um uns zu versammeln.

Es beginnt sich langsam aus drei Gemeinden eine zu entwickeln, die gern beisammen ist, wo es wichtig ist, auch nach dem Gottesdienst noch Raum zum Gespräch und zur Begegnung zu haben. Es ist ein spannender Prozess, bei dem immer neu ausgelotet werden muss, was schon möglich ist, und was noch warten darf. Manches alte wird dabei neu versucht, anderes ganz frisch ausprobiert. Es ist ein Weg voller Versuch und Irrtum, ein Weg mit vielen schönen Erfahrungen und auch so manchem, das (noch) nicht gelingen will. Wir wollen möglichst alle mitnehmen auf diesem Weg.

Ein Fingerzeig

Die kleine Figur ist dabei ein guter Wegweiser. Christus hat das erste Leiden hinter sich – und doch sieht man ihm das nicht an. Er wirkt souverän – und wird so von Pilatus als „der Mensch“ vorgestellt. So als sei das, was der Mensch ist, in ihm abzulesen. Eben einer, der auch an schweren Zeiten und neuen Anforderungen nicht zerbricht. Dabei gestattet es der Künstler dem Betrachter dieser Darstellung nicht, sich bei ihrem Anblick in himmlischen Sphären zu verlieren. Christus bleibt ganz irdisch – ja, sein Finger weist auf den Boden.

Sicher folgt nach dieser Szene die Kreuzigung, sicher auch die Auferstehung – aber das Leben „des Menschen“, das wird hier gelebt – auf der Erde. So gibt die Figur die Richtung vor: Hier vor Ort müssen wir gestalten, was wir aus dem Glauben an Jesus erfahren. Hier vor Ort muss sich zeigen, wer ER für uns ist. Nicht im Himmel – nur hier. Und daran arbeiten wir – dazu sind wir auf dem Weg. Wir freuen uns dabei über jeden, der Lust hat, ihn mitzugestalten.