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17. April 2022 Ostern ist das Fest der Freude

Am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling feiern wir Ostern. Das höchste christliche Fest ist umfangen vom Frühlingsanfang, dem Erwachen und Aufblühen der Natur, dem Singen der Vögel und der immer stärker werdenden Kraft der Sonne. Mit Christi Auferstehung hat Gott den Tod besiegt und das Leben an die erste Stelle gesetzt – auch das ewige. Ostern ist entscheidend für den christlichen Glauben, daran hängt alles. Der Glaube an die Auferstehung und das ewige Leben verändern den Blick auf alles, was in unserem Leben und in dieser Welt geschieht. Nicht der Tod behält das letzte Wort über unser Leben und über diese Welt. Denn Gott steht auf der Seite des Lebens und ruft auch uns mit Christus auf diese Seite. Ja, Gott ruft uns ins Leben, auch über den Tod hinaus. Darum ist Ostern das Fest der Freude. Eine Freude, die im Glauben an den auferstandenen Christus ihren Ursprung hat. Von dieser Freude klingen die Osterlieder, die wir Ostern in den Gottesdiensten hören und singen. Lieder, die vom Sieg des Lebens über den Tod erzählen.

Wann immer Christen ein Osterlied anstimmen, ist es ein Zeichen der Freude und auch immer ein Zeugnis des Protestes gegen den Tod und gegen todbringende Mächte dieser Welt. Christen sind mit ihrem Glauben an die Auferstehung Protestanten gegen den Tod und seine Macht. Der Theologe Jörg Zink hat das in zwei der fünf Strophen des Osterliedes „Wir stehen im Morgen“ zum Ausdruck gebracht. Ich freue mich jetzt schon darauf, es am Ostersonntag zu singen:

„An Ostern, o Tod, war das Weltgericht, wir lachen dir frei in dein Angesicht,

wir lachen dich an – du bedrohst uns nicht. Wir folgen dem Christus, der mit uns zieht,

stehn auf, wo der Tod und sein Werk geschieht, im Aufstand erklingt unser Osterlied.“

Unsere Welt braucht die Melodie der Freude und des Lebens. Singen wir ein Osterlied, auch wenn die Nacht noch dunkel und das Leben bedroht ist. Singen wir vom Sieg des Lebens in einer Welt, in der Krieg und Zerstörung, Leid und todbringende Mächte das letzte Wort behalten wollen. Singen wir davon, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Dr. Detlef Klahr, Regionalbischof, Sprengel Ostfriesland-Ems