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Andreaskirche

Gottesdienst: Sonntags um 10 Uhr

Pastor Roman Ott

Esenser Str. 215
26607 Aurich-Plaggenburg

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Drei Dörfer – eine Kirche

Die drei Pfälzerdörfern Plaggenburg (gegründet 1777), Dietrichsfeld (gegründet 1830) und Pfalzdorf (gegründet 1803) bilden die Andreas-Kirchengemeinde. Die ersten Einwohner waren evangelische Glaubensflüchtlinge aus der Pfalz.

Sie waren auf dem Weg nach Amerika am Niederrhein „gestrandet“ und dann mit einigen Familien weiter nach Ostfriesland gezogen. Extreme Armut prägte anfangs das Leben. Die Menschen hausten in aus Grassoden (Plaggen) errichteten Hütten.

Eine besondere Kirche

1930 wurde die Kirchengemeinde durch Auspfarrung aus der Lamberti-Kirchengemeinde gegründet. Bereits 1904 wurde die Kirche gebaut, die in den 1970er Jahren komplett renoviert und umgestaltet wurde. Interessant ist die dabei entstandene Mischung aus alten und modernen Gestaltungselementen: Nenndorfer Klinker im Klosterformat für Altar, Kanzel und Taufbecken mit einem Fries aus Bruchstein. Die darauf aufgesetzten Elemente aus Chromnickelstahl (umgangssprachlich auch U-Boot-Stahl genannt) stammen vom Hamburger Künstler Arno.

Dass hier Teile vom Schiffbau verwendet wurden, kann man deutlich erkennen. Die Christusfigur ist über 200 Jahre alt und wurde in Süddeutschland für die Montage auf dem Altarkreuz erworben. Die Seitenfenster wurden von Gabriele Buisman entworfen und zeigen Exodus, Überwindung des Todes und Ankunft im Gelobten Land bzw. die Ankunft der Pfälzer in ihrer neuen Heimat. Das vierte Fenster ist das „Lichtfenster“. Gefertigt wurden sie 2004.

Pfälzer feiern gern

Die zugezogenen Pfälzer fielen in ihrer neuen Umgebung durch ihre Fähigkeit zu feiern auf. Das ist immer noch so und erstreckt sich auch auf das Leben der Kirchengemeinde und die Gottesdienste! In Plaggenburg besteht Aufgeschlossenheit für Gottesdienste in anderer Form und an anderem Ort. Gerne wird experimentiert. Manches, was als Experiment begann, ist nach kurzer Zeit etabliert. Da ist z.T. große Resonanz und Flexibilität zu verzeichnen. Gerne werden die besonderen Gottesdienste mit anderen Formen der Geselligkeit verbunden bzw. sind Mischformen. Besonders zu erwähnen sind: Tango-Gottesdienst zum Valentinstag, Open-air-Gottesdienst (z.B. am Waldrand, im Bürgerwindpark, unter altem Baumbestand), in einer Gaststätte, in einem alten Pfälzerhaus; Gottesdienste zu Orts- und Vereinsjubiläen, in Zusammenarbeit mit den beiden Kindergärten oder der Grundschule oder auch ein adventlicher Frühstücksgottesdienst und ein „Abend der Erinnerung“ zum Gedenken an Verstorbene.

Die Rituale an den Übergängen im Lebensweg sind wichtig und werden entsprechend gestaltet. Alles was rund um den Friedhof geschieht und mit Sterben, Tod und Abschied zu tun hat, findet hohe Aufmerksamkeit und viel Resonanz. Es werden unterschiedliche Gestaltungsformen von Gräbern ermöglicht. Der Friedhof ist Treffpunkt und ein offenes, gepflegtes und parkähnliches Gelände. Unter dem Motto „Vööl Hannen – licht Wark“ wird zweimal jährlich Kirchenputz und Gebäude- und Anlagenpflege betrieben. In der Gemeinde gibt es Posaunenchor, Chor und Gitarrenchor, zwei Krabbel- und Kleinkinderguppen, Kinderkirche, Vintage-Treff (für Menschen ab 60), „Sülvst maakt“ (Basteln), Treffen Pflegender und trauernder Angehöriger. Eine große Rolle spielt in allen drei Dörfern der Friesensport: das Boßeln und Klootschießen. Beim Boßeln spielen die Vereine Dietrichsfeld und Pfalzdorf in ihren jeweiligen Ligen ganz weit oben mit.