„Herr Achtermann, beten Sie?… Wie beten Sie? … Und Ihre Kinder – beten die auch?“
Solche und ähnliche Fragen werden mir von muslimischen Schülern im
Religionsunterricht gestellt. Für sie ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und
ein ganz normales Gesprächsthema.
In unserer Kultur heute ist Religion eher Privatsache – so privat, dass man eben nicht
drüber redet. Das wäre peinlich. Schließlich sind wir doch so aufgeklärt! Wir können alles
erklären. Wir brauchen nicht unbedingt was Religiöses, es geht auch so. Und falls doch:
Privatsache!
Mutig, stark, beherzt? Naja …
Wir sind das „christliches Abendland“!
Unsere Grundrechte sowie unsere Werte und Normen basieren auf christlicher Lehre.
Unsere Kultur ist christlich geprägt. Wir haben christliche Ortsnamen wie Marienhafe,
Elisabethfehn oder Georgsheil, und christliche Vornamen wie Markus, Maria, Aaron,
Jakob oder Johannes. Aus christlichen Initiativen entstanden Krankenhäuser und
Pflegeeinrichtungen….
Und das alles nur wegen einer „Privatsache“???
Nein, unsere christlichen Vorfahren waren mutig, stark und beherzt. Sie wussten, was
bzw. woran sie glauben, und haben selbstbewusst daran festgehalten. Von daher waren
sie motiviert und inspiriert: aus den Wurzeln des Glaubens.
Zurück zu den Wurzeln!
Besinnen wir uns auf den Ursprung.
Der Markenkern des Christentums (und damit der Kirche) ist ja zunächst: Wir sind eine
Religionsgemeinschaft, unser Gründer heißt Jesus Christus. Mehr noch: er ist das
Zentrum des Glaubens, der Grund unserer Hoffnung, und nicht weniger als der Gott, zu
dem wir beten!
Inspiriert und motiviert aus diesen Wurzeln können auch wir heute prägend
sein in unserer Welt – im Großen wie im Kleinen.
Privatsache? Nein!
Mutig, stark, beherzt.
Stephan Achtermann Schulpastor BBS 2 Aurich Pastor im Kirchenkreis Aurich
