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St. Barbara

Gottesdienst: Sonn- und Feiertags um 10 Uhr

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

St.-Barbara-Kirche Strackholt

Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. In ihrer ursprünglichen Form war sie ein rechteckiger Saalraum. Sie gehört als romanischer Bau zu dem Typ der sich mehrfach in Ostfriesland wiederholt. Charakteristisch für die damaligen Dorfkirchen ist die Ostapsis, die hier in Strackholt später angebaut wurde. Das Verhältnis von Breite zur Höhe ist 1 zu 1, sowie Breite zur Länge 1 zu 3. Alle Bauten dieser Art waren in drei Jochen mit Steingewölben ausgerichtet, bzw. vorgesehen. In den Ostecken, im innern der Kirche, weisen Mauervorsprünge noch auf eine solche Bauweise hin. Auch der freitragende Dachstuhl ist in ganzer Länge rund ausgebaut und somit für den Gewölbebau ausgerichtet. Der Grundriss der Apsis, (runder Anbau), ist hufeisenförmig. Innen ist sie mit einer gemauerten Halbkuppel geschlossen.

In dieser befinden sich lateinische Inschriften aus dem 15. Jahrhundert. Sie stellen auf Kirchenwänden geschriebene Urkunden dar die von großem historischen Wert sind. Die drei kleinen rundbogigen Apsisfenster sind noch ursprünglich. Ein viertes Fenster wurde bei der Baumaßnahme 2000 freigelegt. Dieses ist jetzt innen offen und außen in der Verblendung entsprechend angedeutet. Im unteren Bereich der Apsiswand findet man innen im Scheitel ein übertünchtes Sandsteinbecken mit Ausguss. Dieses nutzte man im Mittelalter bei der Messe für die rituellen Handwaschungen. Links und rechts befinden sich kleine Nischen, in denen in Krügen Wasser und Wein aufbewahrt wurden.

Die Fassade der Kirche weist im alten Teil keinerlei besondere Elemente auf. Für die schlichte Form gibt es daher keine genaue Zuordnung. An den romanischen Fenstern der Südwand erkennt man verschiedene Veränderungen aus früheren baulichen Aktivitäten. Im Chorbereich, hinter der Kanzel, befinden sich zwei tiefe Wandöffnungen. Die kleinste Nische hat eine fast rechteckige Form und war früher nach Außen hin geöffnet. Nach Lage und Größe handelt es sich hier vermutlich um ein Hagioskop. Hier konnten Gläubige im Mittelalter, denen das Betreten der Kirche aus vielerlei Gründen untersagt war, am Gottesdienst teilnehmen. Die ursprünglichen Portale sind nicht mehr vorhanden. Eine breite Nische in der Nordwestecke, im innern der Kirche, weist noch auf den einstigen Nordeingang hin.

Der Südeingang dürfte dort gelegen haben, wo man im 19. Jahrhundert die Kreuzarme anfügte. Die Trennung zwischen Chor und Apsis bilden der Flügelaltar von 1654 und die Triumpfkreuzgruppe. Auf dem Orgelboden hängt der älteste Kronleuchter. Dieser wurde am 2. Aug. 1719 von Focke Tammen und Anna Schomeri als Eheleute und deren Erben, der Kirche als Geschenk übergeben. Mit der Orgel von 1798, die diese Kirche besonders prägt, sowie dem Bentheimer Taufstein, schließt sich der Kreis wertvoller Merkmale dieses Gotteshauses. Durch den Anbau eines nördlichen und südlichen Querarmes im 19. Jahrhundert ging die ursprüngliche Form verloren. Die Strackholter Kirche wurde zur Kreuzkirche.