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St. Georg Kirche

Gottesdienst: Sonntags um 10 Uhr (Ort wechselt)

Pastor Harald Lemke-Magov

Kirchweg 1
26632 Ihlow

Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.

Ein beschädigter Schatz

Geht man auf die Bangsteder St. Georgskirche von der Südseite her zu, ist sie ein Lehrbuch. Man kann an ihr studieren, wie sie durch die Jahrhunderte gewachsen ist. Der Betrachter erblickt sieben Fenster, von denen nahezu keines dem andern gleicht. Dazu mitten in der Wand ein gotisches Portal, zur Hälfte einem Fenster geopfert und vermauert. Eine Bank lädt zum Verweilen und zum Genießen der Aussicht ein.  

Im Inneren will sich dieser Reichtum nicht finden lassen. Die Kirche wirkt leer. Ihre Schätze sind im Museum in Emden ausgestellt. Eine umfangreiche Renovierung hat das Alte weitestgehend dem Zeitgeist geopfert.

So bietet die Kirche heute einen wunderbaren lichten Raum, der eine Einladung auszusprechen scheint, dort zu bleiben und zu hören, was er trotzdem zu erzählen hat. Einziges Relikt aus der Frühzeit dieser Kirche ist der Corpus des gekreuzigten Christus aus der Spätzeit der Romanik. Man hat ihn an ein neues Kreuz geheftet und auf dem Altar platziert.

Dieses Kreuz ist unser Schatz – nicht nur wegen seines Alters. Es ist ein Schatz ob seiner Beschädigung. Der Corpus hat im Laufe der vielen Jahre seine Füße eingebüßt. Und trotzdem ist es der wertvollste Schatz, den wir haben. Denn er macht uns Mut auf einem neuen Weg.

Gemeinde im Umbruch

Seit 2013 befindet sich die Kirchengemeinde in einem verbundenen Pfarramt mit den Gemeinden Westerende und Barstede. Diese neue Situation ist fordernd für alle – die Kirchenvorstände, wie auch die Gemeinden erleben, dass die Kategorie „schon immer“ auch nur eine begrenzte Größe ist. Manches althergebrachte ist mit diesem Verbund in Bewegung geraten – und manches tut uns gut. So feiern wir unsere Gottesdienste zu einer neuen Uhrzeit, wandern damit durch unsere drei Dörfer und nutzen im Sommer auch die freie Natur sehr gern, um uns zu versammeln. Es beginnt sich langsam aus drei Gemeinden eine zu entwickeln, die gern beisammen ist, wo es wichtig ist, auch nach dem Gottesdienst noch Raum zum Gespräch und zur Begegnung zu haben.

Es ist ein spannender Prozess, bei dem immer neu ausgelotet werden muss, was schon möglich ist, und was noch warten darf. Manches alte wird dabei neu versucht, anderes ganz frisch ausprobiert. Es ist ein Weg voller Versuch und Irrtum, ein Weg mit vielen schönen Erfahrungen und auch so manchem, das (noch) nicht gelingen will. Wir wollen möglichst alle mitnehmen auf diesem Weg.  

Kirche allein geht nicht

Der Corpus spricht in diesem leeren Raum ein deutliches Wort – und wer es nicht hören kann, der kann es lesen: „Ich habe keine anderen Füße als die euren.“ Wenn wir den Weg der drei Gemeinden gehen wollen, dann haben wir die riesige Chance zu entdecken, wie wir einander ergänzen.

Kirche allein geht nicht – denn nicht jeder kann alles allein. Aber wo wir einander unsere Gaben zur Verfügung stellen, ist das Ergebnis bewegend und fröhlich. Diesen Weg gehen wir, aufmerksam und gespannt – und freuen uns über jeden, der Lust hat, ihn mit uns zu gestalten.