Desktop

Tablet / Mobil

Desktop

Tablet / Mobil

Kirche Barstede

Gottesdienst: Sonn- und Feiertags um 11 Uhr (Ort wechselt)

Pastor Harald Lemke-Magov

Kirchweg 1
26632 Ihlow

Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.

Ein seltsamer Schatz

Unsere Barsteder Kirche, die ihren Namen wohl im Laufe der Jahrhunderte verloren hat, ist voll von Schätzen. Aber an diesem geht man nicht selten achtlos vorbei. Mancher beschleunigt sogar den Schritt, denn es ist unser Glockenturm. Der macht, wenn die beiden Glocken zum Gottesdienst rufen, ordentlich Lärm. Dabei übersieht man aber leicht, dass dieser Turm schief steht. Nicht weil er so gemauert wurde – über die Jahrhunderte hat das Erdreich unter ihm nachgegeben und er ist abgesackt.

Mit anderen schiefen Türmen versucht er erst gar nicht zu konkurrieren – so eitel ist er nicht. Er ist froh, immer noch sicher zu stehen.

Die daneben stehende Kirche hat ihr heutiges Aussehen erst Anfang der 1950er Jahre erhalten. Der Vorgängerbau war so sehr in die Jahre gekommen, dass er abgerissen und dann in kleinerem Maßstab wiedererrichtet wurde.

Gemeinde im Umbruch

Seit 2013 befindet sich die Kirchengemeinde in einem verbundenen Pfarramt mit den Gemeinden Westerende und Bangstede. Diese neue Situation ist fordernd für alle – die Kirchenvorstände, wie auch die Gemeinden erleben, dass die Kategorie „schon immer“ auch nur eine begrenzte Größe ist. Manches althergebrachte ist mit diesem Verbund in Bewegung geraten – und manches tut uns gut. So feiern wir unsere Gottesdienste zu einer neuen Uhrzeit, wandern damit durch unsere drei Dörfer und nutzen im Sommer auch die freie Natur sehr gern, um uns zu versammeln. Es beginnt sich langsam aus drei Gemeinden eine zu entwickeln, die gern beisammen ist, wo es wichtig ist, auch nach dem Gottesdienst noch Raum zum Gespräch und zur Begegnung zu haben.

Es ist ein spannender Prozess, bei dem immer neu ausgelotet werden muss, was schon möglich ist, und was noch warten darf. Manches alte wird dabei neu versucht, anderes ganz frisch ausprobiert. Es ist ein Weg voller Versuch und Irrtum, ein Weg mit vielen schönen Erfahrungen und auch so manchem, das (noch) nicht gelingen will. Wir wollen möglichst alle mitnehmen auf diesem Weg.

Das Prinzip des schiefen Turms

Der Turm ist auf diesem Weg wie ein Bild, das uns entlasten will. Alle möchten so viel wie möglich erreichen auf dem Weg der drei Dörfer. Alle wollen das Beste aus dieser neuen Konstellation machen. Und doch merken wir, seit wir begonnen haben, den Weg zu erkunden – es klappt nicht immer so, wie wir das möchten. Es gelingt nicht alles, was wir planen. Kirchliches Arbeiten ist manchmal ganz schön schief – und es steht doch.

Es ruft immer noch, es lädt trotzdem ein – vielleicht, weil es auch mal so ist – nicht perfekt, improvisiert, in Bewegung – vielleicht lädt das Schiefe ein, weil es spannend ist, manchmal spannender als alles Gerade und Aufrechte und „schon immer“ so Gewesene. Diesen manchmal eben auch schiefen Weg gehen wir – und freuen uns über jeden, der Lust hat, ihn mit uns zu gestalten.